Bosch CDR - Crash Data Retrieval -
Steuergeräte erfassen aus den Informationen der Signale der Sensoren die aktuelle fahrdynamische Situation, um z.B. die Notwendigkeit einer Airbagauslösung oder eines ausgleichenden Eingriffs an einem oder mehreren Räder "vorherzusehen". Dazu sind korrespondierende Daten zumindest vorübergehend in den Steuergeräten, oft in dem ACM -Airbagsteuergerät- abgelegt.
Die für eine Unfallrekonstruktion erforderlichen Daten, z.B. Geschwindigkeiten, können mit unserem Bosch CDR ausgelesen werden. Das Bild rechts zeigt den Auslesevorgang an einem (aus einem Unfallfahrzeug ausgebauten) Airbagsteuergerät. Je nach Zerstörungsgrad kann der Auslesevorgang meist direkt am Fahrzeug ohne Ausbau durchgeführt werden.


EDR - Event Data Recorder | Ereignisspeicher
Der EDR Ereignisspeicher legt (meist die letzten 5 Sekunden vor einem Unfall und die dann folgenden 2 Sekunden) die fahrdynamisch relevanten Daten codiert in einem Ringspeicher ab, der im Airbagsteuergerät (ACM) verbaut ist. Die Sensordaten werden meist über den CAN-Bus zugesteuert und vom Steuergerät permanent ausgewertet, um kritische Fahrsituationen und Kollisionsereignisse sofort zu erkennen. Die Bosch CDR Hardware kann die Datenströme und Protokolle der verschiedenen Fahrzeughersteller auslesen und sichern.
Forensische Datenanalyse

EDR Ereignisspeicher auslesen
Intelligente Sensor- und Fahrerassistenzsysteme erfassen unentwegt die Bewegungsdaten des Fahrzeuges. Die Datenströme laufen in den Steuergeräten zusammen und werden permanent im laufenden Betrieb ausgewertet. Die sensible Elektronik wird bevorzugt in deformationsgeschützten Gehäusen und relativ Crash-sicheren Bereichen im Fahrzeug verbaut.
Sollte es dennoch mal bei extrem schweren Fahrzeugkollisionen zu Beschädigungen oder Stecker- oder Buchsenabrissen kommen, kann mit einer sehr hohen Sicherheit davon ausgegangen werden, dass wir die Daten dennoch auslesen und auswerten können.
In diesen Fällen muss das Gehäuse - bzw. das was noch vorhanden ist - ausgebaut werden, ein Zugriff über die OBD Schnittstelle wird in dieser Situation nicht mehr möglich sein. Im Zeitalter ausgereifter Regelsysteme mit Brems- und Beschleunigungseingriffen sind markante Spurenzeichnungen bei Unfällen eher seltener geworden.
Die Rekonstruktionsvoraussetzungen bei strittigen Kollisionen sind dann eher dürftig. Umso wichtiger ist und wird zukünftig die Auswertung der EDR Daten in der Unfallrekonstruktion sein. Neben den Fahrdynamikdaten wie Geschwindigkeiten, Verzögerungen, Lenkmanöver stehen für die Gesamtbetrachtung weitere Daten wie Gaspedalstellung, Angurtsituation der Insassen, Sitzeinstellungen, Bremslichtschalter, Motordrehzahl etc. zur Verfügung. Solange kein Unfallereignis eintritt sind, diese Daten nach wenigen Sekunden aus dem Ringspeicher gelöscht.

Tesla Model S 85 EDR Daten
Die oben in Kurzdarstellung auszugsweise wieder gegebenen Crashdaten haben wir aus dem unten abgebildeten Tesla RCM (Restraint Control Module) eines Tesla Model S 85 (s. Foto rechts) nach einer Frontkollision ausgelesen.

Tesla Model S 70D Crash Daten

Die unten teilweise dargestellten Crashdaten haben wir aus dem RCM/Airbagmodul (rechts) des mit Schwerpunkt Vorbau links kollidierten Tesla S 70D ausgelesen.




EDR Retrieval Kit für Tesla
Nach den bislang bekannten Informationen werden Bewegungs-, Ereignis- aber auch Kameradaten in den Tesla-Fahrzeugen verschlüsselt u.a. auf SD-Karten abgelegt. Nunmehr steht ein EDR Retrieval Kit aus dem Hause Tesla als Hard- und Softwarelösung zur Verfügung, womit entweder direkt im Fahrzeug oder über das ausgebaute RCM (Restraint Control Module) ausgelesen werden kann. Mit unserem EDR Retrieval Kit für Tesla können die Aufzeichnungen aus dem Event Data Recorder (EDR) aus den Modellen Tesla Model S, Tesla Model 3 und Tesla Model X direkt ausgelesen werden.
Rechts im Bild unser EDR Retrieval Hardware Kit for Tesla (EDR Ausleseset für Tesla Fahrzeuge). PCAN-USB Adapter verbunden mit der Tesla-Software.


Audi ab MJ 2020 mit weiteren Modellen dabei
Audi gibt nunmehr zusätzlich auch die Modelle A1, A4, A5, A6, A7, A8, e-tron, Q2, Q3, Q5, und Q8 für die EDR Abfrage und Auswertung frei.

VW öffnet weitere Modelle
Ab dem Modelljahr 2020 öffnet Volkswagen für die Modelle Arteon, Atlas, Beetle, Crafter (und E-Crafter), E-Golf, Golf, Jetta, Neo, Passat, Passat, Polo, T-Cross, T-Roc, Cabrio, Tiguan (mit Allspace), Touareg and Touran den Zugang und die Auswertung der EDR Daten. Voraussetzung: Bosch CDR V 19.4.

Porsche kommt...
Mit der aktuellen Version 19.4 des Bosch Crash Data Retrieval Tools reiht sich mit den Modelljahren 2019 und 2020 jetzt auch der Taycan in Europa ein und stellt Crashdaten zur Verfügung.

Welcome to Europe: Mitsubishi und Subaru
Die Bosch CDR Familie wächst kontinuierlich. Mit den aktuellen Versionen 19.0 und 19.1 können den Mitsubishi Modellen ab 2011 und Subaru Fahrzeugen ab 2015 nunmehr auch in Europa die Crashdaten aus den herstellerseitig verbauten EDR Ereignisspeichern entlockt werden.

AUDI EDR Daten offiziell in Europa verfügbar
Als weiterer großer Premium-Hersteller ist mit dem Modelljahr 2018 auch Audi mit im Boot und gibt den EDR-Datenaustausch mit dem BOSCH CDR Adapter frei. Mit dem Release Update auf V17.6 steht einem Auslesen der Modelle bzw. Typen u.a. Audi Q6, Audi A3, Audi S3, Audi RS3, Audi A6, Audi S6, Audi A7, Audi S7, Audi RS7, Audi A8, Audi S8 nichts mehr im Wege. Weitere Fahrzeuge und Hersteller auf dem EU Markt folgen in Kürze.

EDR Daten Volkswagen verfügbar
Mit dem Release V17.10 aus Dezember 2018 ist jetzt auch Volkswagen mit den Fahrzeugen für den europäischen Markt ab den Modelljahren 2018/2019 im Boot. EDR Daten aus dem Arteon, Atlas, Crafter, E-Crafter, Golf, Jetta, Passat, Polo, T-Cross, Tiguan, Touareg, Touran etc. können nunmehr ausgelesen und ausgewertet werden. Die Marken Seat uns Skoda folgen mit dem nächsten Release.
Bosch CDR Handbuch - Deutsch
Informationen zum Gerät, Anschluss und der erforderlichen Software im Überblick - das Originalhandbuch zur Hardware.
Die erforderliche Software ist frei verfügbar und wird von Bosch zum Download angeboten. Damit können gespeicherte Datensätze eingelesen und betrachtet werden. Zum Auslesen neuer Datensätze am Fahrzeug ist (neben der Hardware) eine Lizenz erforderlich.

Tool: Region Settings für Bosch CDR
Auch nach dem 17. Versionsupdate der Bosch CDR-Software kann die Anwendung ihren US-amerikanischen Ursprung nicht verheimlichen. Nicht wegen der Sprache der Benutzeroberfläche, nein - viel trivialer. Im englischsprachigen Raum wird oft der Punkt als Dezimaltrennzeichen und ein Komma zur Tausender-Gruppierung verwendet; in Deutschland und einigen EU-Länder ist es genau umgekehrt. Leider hat dies zur Folge, dass die Bosch CDR Software mit einer Fehlermeldung sofort aussteigt und das Programm wird beendet. Das verhindert unser SetCDR-Tool zuverlässig und kann hier heruntergeladen und sofort ohne weitere Installation gestartet werden. Das Tool ist Freeware - entwickelt und freigegeben vom Ingenieurbüro Kneifel.
DownloadUDS - der klassische Unfalldatenspeicher
Seit September 1992 werten wir als autorisierter Partner die Unfalldatenspeicher der heutigen Firma Kienzle Automotive GmbH (VDO UDS) aus.
Ein UDS verfügt über Sensoren, mit denen die Beschleunigungen in Längs- und in Querrichtung zum Fahrzeug gemessen werden. Geschwindigkeiten und Bewegungsrichtungen werden aufgezeichnet. Bei Einsatzfahrzeugen werden die Sondersignale erfasst, also ob Signalhorn oder Blaulicht zugeschaltet waren.
Ein UDS zeichnet ständig die Bewegungsdaten auf. Nach einem Ereignis werden die letzten 30s vor und 15s nach einer Kollision eingefroren und können von berechtigten Personen (z.B. dem Ing.-Büro Kneifel) ausgelesen werden. Die Daten sind verschlüsselt und z.B. durch die Polizei selbst nicht auslesbar.


UDS-AT (seit 2015) sowie die 4. Gerätegeneration: UDS-AT Pro

Text folgt.
